Ratgeber

Homöopathie für die Schilddrüse
Fehlfunktionen sanft behandeln
Ob Unterfunktion oder Überfunktion, Kropf oder Knoten – die Homöopathie verspricht für Schilddrüsenbeschwerden aller Art sanfte Hilfe. Ein Überblick über die wichtigsten homöopathischen Mittel bei Fehlfunktionen der Schilddrüse.
Kropf: Was ist das?
Deutsche Böden sind jodarm, regional angebaute Lebensmittel und Trinkwasser enthalten somit kaum Jod. Nehmen wir langfristig zu wenig dieses Spurenelements auf, bekommen wir schnell einen dicken Hals – ganz wörtlich gemeint. Denn Jod ist ein wichtiger Bestandteil der Schilddrüsenhormone und für die Funktion der Schilddrüse von zentraler Bedeutung. Ein chronischer Jodmangel endet nicht selten in Schilddrüsenknoten oder einer gleichmäßigen Vergrößerung der Schilddrüse, auch Kropf genannt. Im fortgeschrittenen Stadium führt dies zu einer sicht- und tastbaren Schwellung am Hals. Schluckbeschwerden und Engegefühle sind die Folge.
Anzeichen für eine Überfunktion oder Unterfunktion der Schilddrüse
Ein Kropf kann mit einer Überfunktion oder Unterfunktion der Schilddrüse einhergehen. In diesem Fall produziert die Schilddrüse zu viele oder zu wenige Hormone – mit Folgen für den Stoffwechsel. Er beschleunigt sich oder verlangsamt sich mit der Ausschüttung an Schilddrüsenhormonen. Eine Überfunktion äußert sich durch Rastlosigkeit, Schlafstörungen, Schwitzen und innere Unruhe. Angstgefühle, Gewichtsabnahme und Herzrasen können auftreten. Bei einer Unterfunktion dominieren dagegen Beschwerden wie Antriebslosigkeit, Gewichtszunahme, Frieren und langsamer Puls.
Fehlfunktionen der Schilddrüse – Wann eignen sich homöopathische Mittel?
Besteht bei Ihnen ein Verdacht auf eine Fehlfunktion der Schilddrüse oder einen Kropf, sollten Sie die Diagnose immer von einem Arzt sichern lassen. Der Arzt entscheidet, ob eine medikamentöse Behandlung notwendig ist. Homöopathische Mittel eignen sich hervorragend, um die schulmedizinische Therapie zu ergänzen. Um Wechsel- und Nebenwirkungen vorzubeugen, empfiehlt es sich, Ärzte und Apotheker über die Einnahme aller Arzneimittel zu informieren – auch der homöopathischen Mittel.
Darüber hinaus können Sie homöopathische Mittel einsetzen, wenn leichte Schilddrüsenveränderungen bestehen, die keine schulmedizinische Therapie erfordern. Die Einnahme sollte in beiden Fällen über mehrere Monate erfolgen. Erst dann ist eine Wirkung zu erwarten. Ihr Apotheker oder Homöopath berät Sie individuell über das geeignete Mittel. In der ptaheute stellt Dr. Markus Wiesenauer, Facharzt für Allgemeinmedizin, Homöopathie, Naturheilverfahren und Homöopathie bei Schilddrüsenfehlfunktionen häufig eingesetzte homöopathische Mittel vor und gibt Empfehlungen zu ihrer Anwendung:
Flor de Piedra bei Fehlfunktionen der Schilddrüse
Flor de Piedra, die Steinblüte, gilt bei Erkrankungen der Schilddrüse als Mittel der Wahl. Es eignet sich zur unterstützenden Behandlung bei einer Überfunktion der Schilddrüse genauso wie bei einer Unterfunktion. Lediglich die Potenzen, also der Verdünnungsgrad des homöopathischen Mittels, variieren.
Bei einer Überfunktion der Schilddrüse raten Homöopathen zu der Potenz D12. Nehmen Sie einmal täglich fünf Globuli ein. Alternativ können Sie eine kurmäßige Anwendung von Flor de Piedra wählen. Dazu schlucken Sie ein- bis zweimal pro Woche je fünf Globuli. Die Einnahme erfolgt über drei Wochen, daran schließt sich eine einwöchige Pause an, dann wieder eine dreiwöchige Einnahme und erneut eine einwöchige Pause. In diesem Rhythmus fahren Sie mit der Einnahme fort.
Besteht dagegen eine Unterfunktion der Schilddrüse, kommt Flor de Piedra in der Potenzierung D6 zum Einsatz. Nehmen Sie dreimal täglich jeweils fünf Globuli kurmäßig ein. Die kurmäßige Anwendung erfolgt auch hier im gleichen Rhythmus: drei Wochen Einnahme, eine Woche Pause, drei Wochen Einnahme, eine Woche Pause,…
Thyreoidinum bei hormonellen Störungen der Schilddrüse
Insbesondere bei hormonellen Störungen der Schilddrüse hat sich das Mittel Thyreoidinum bewährt. Es wird aus dem Schilddrüsengewebe des Schweins gewonnen. Sie können es mit Flor de Piedra kombinieren oder anstelle dieses Homöopathikums einnehmen. Bei einer Unterfunktion nehmen Sie Thyreoidinum D6 ein, dreimal täglich je fünf Globuli. Leiden Sie dagegen an einer Überfunktion, greifen Sie ein- bis zweimal pro Woche zu fünf Globuli in der Potenzierung D12.
Gute Alternativen: Graphites und Leonorus
Graphites D12 bietet bei einer bestehenden Unterfunktion der Schilddrüse eine gute Alternative zu den beiden eben genannten Mitteln. Die empfohlene Dosierung beträgt zweimal täglich jeweils fünf Globuli in kurmäßiger Anwendung.
Eine Überfunktion der Schilddrüse lässt sich gut mit Leonorus cardiaca, dem Herzgespann, behandeln, besonders wenn Herzrasen und Herzklopfen im Vordergrund der Beschwerden stehen. Um die Herzbeschwerden zu lindern, wenden Sie Leonorus D6 dreimal täglich an, jeweils fünf Globuli.
Schilddrüsenvergrößerung ohne Fehlfunktion: Lapis albus
Besteht nun aber eine nicht-operationsbedürftige Schilddrüsenvergrößerung ohne eine damit einhergehende Fehlfunktion? In diesem Fall ist dreimal täglich eine Tablette Lapis albus (Gneis) zu empfehlen, um die Schilddrüse wieder zu verkleinern.
Quelle: Dr. med. Markus Wiesenauer: Homöopathie für die Schilddrüse. ptaheute, Heft 1+2, Januar 2015, S.62-63.

Was Babyhaut gut tut
Wenige, aber gute Inhaltsstoffe
Eltern sollten Hautpflegeprodukte für ihre Babys mit Bedacht auswählen, denn Babyhaut reagiert viel empfindlicher als die Haut von Erwachsenen. Die Deutsche Haut- und Allergiehilfe (DHA) rät zu Pflegeprodukten, die völlig auf reizende oder Allergien auslösende Inhaltsstoffe verzichten.
Babyhaut bis zu fünfmal dünner als die Haut Erwachsener
Babys sehen meist zart und rosig aus. Das liegt daran, dass ihre Haut bis zu fünfmal dünner ist als die von Erwachsenen. Dadurch reagiert die Haut von Babys besonders empfindlich auf Reize. Zudem müssen sich nach der Geburt Talg- und Schweißdrüsen in der Haut erst noch vollständig entwickeln. Bis dahin kann die Haut noch keinen richtigen Fettfilm und Säureschutzmantel bilden. Daher trocknet sie bei Babys schneller aus und Bakterien und Schadstoffe können leichter eindringen.
Außerdem haben Babys noch keinen natürlichen Schutz vor der UV-Strahlung, da ihre Haut vorerst nur wenig Farbpigmente bildet. Aus diesem Grund sollten Kinder während des ersten Lebensjahrs nicht in die Sonne.
Pflege auf Basis pflanzlicher Öle
Pflegeprodukte sollen die Haut des Babys vor dem Austrocknen schützen und bei Reizungen beruhigen. Sie dürfen die Haut keinesfalls selbst reizen oder etwa Allergien auslösen. Mögliche Allergieauslöser wie synthetische Konservierungsstoffe, Paraffine, Farbstoffe, PEG-Emulgatoren und künstliche Duftstoffe haben daher nichts in Babypflegemitteln zu suchen. Am besten eignen sich Produkte auf Basis pflanzlicher Öle wie Sonnenblumenöl und Sheabutter. Sie gelangen tief in die Haut und helfen ihr bei der Regulation des Feuchtigkeitshaushalts. Sheabutter enthält zudem Allantoin, Karotin und Vitamin E, die die Haut zusätzlich beruhigen und schützen. „In eine Pflegeserie für die ganz Kleinen gehört nur das, was die sensible Babyhaut wirklich braucht: eine kleine, aber feine Auswahl an Schutz- und Pflegestoffen“, sagt Erhard Hackler von der Deutschen Haut- und Allergiehilfe e.V.
Hautpflege: so wenig wie möglich
Etwa zwei Drittel aller Babys haben trockene Haut. Um weiteres Austrocknen zu vermeiden, sollten Eltern auf häufiges Baden ihrer Kleinen verzichten: einmal in der Woche reicht aus. Das Bad sollte keine reinigenden Zusätze enthalten, sondern höchstens seifenfreie, rückfettende Pflegeprodukte. An den restlichen Tagen genügt es, die Haut mit einem feuchten Lappen nur dort zu reinigen, wo sie wirklich schmutzig ist. Der Windelbereich wird am besten mit einem öligen Tuch oder einem weichen Lappen und Wasser gereinigt. Ist die Haut bereits gerötet, eignen sich Zinksalben als Schutz vor weiteren Reizungen. Puder sind ungeeignet, weil sie verklumpen und durch die Reibung die zarte Haut weiter reizen können. Gesicht und eventuell die Hände von Babys sollten vor der Witterung geschützt werden, denn Kälte, Sonne und Wind trocknen ebenfalls die Haut aus.

Richtig inhalieren
Mit Gerät effektiver
Je kleiner die Wassertröpfchen, desto tiefer gelangen sie in die Atemwege. Hier liegt der Vorteil von Inhalationsgeräten, die das Wasser vernebeln. Das macht sie effektiver. Wie man richtig inhaliert, erklärt der Deutsche Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte e.V. (BVHNO).
Geräte verkleinern die Wassertropfen
Bei Husten, Schnupfen oder einer Entzündung der Nasennebenhöhlen hilft inhalieren. Denn der Wasserdampf befreit die Nase und befeuchtet die gereizten Schleimhäute der Atemwege. Am effektivsten ist das Inhalieren mit einem Dampfinhalator. Dr. Michael Deeg, Vorsitzender des Landesverbandes Baden vom Berufsverband des Hals-Nasen-Ohrenärzte erklärt: „Bei Inhalationsgeräten wird das Wasser aktiv vernebelt, der dazugehörige Mund-und-Nasen-Aufsatz sorgt für gezieltes Inhalieren. Je nach Gerätetyp können verschiedene Tröpfchengrößen erzeugt werden. Die Größe der Wassertröpfchen entscheidet wiederum darüber, wie tief diese in die Atemwege gelangen. Sehr kleine Tröpfchen erreichen zum Beispiel auch die feinen Verästelungen der Bronchien, die Bronchiolen.“
Handtuch regelmäßig lüften
Ist kein Dampfinhalator zur Hand, kann man auf einen Topf oder eine Schüssel ausweichen. Den Kopf darüber halten und mit einem Handtuch bedecken. Dabei zu dem heißen Gefäß einen Sicherheitsabstand einhalten. Das Wasser sollte nicht kochen. Warmes, leicht erhitztes Wasser reicht aus. „Am besten ist es, beim Inhalieren normal zu atmen und immer mal wieder das Handtuch zu lüften. Sonst kann es passieren, dass dem Inhalierenden schwindelig wird. Gerade ältere Menschen legen am besten nach dem Inhalieren eine Pause ein, um den Kreislauf nicht zu sehr zu belasten“, rät Dr. Deeg. Auch hier haben Inhalationsgeräte einen Vorteil: Der Mund-und-Nasen-Aufsatz ermöglicht es den Dampf gezielter in die Atemwege zu leiten, sodass es seltener zu Schwindel kommt.
Zehn Minuten am Tag
Ob mit Gerät oder Schüssel – um die Atemwege zu befreien, sollten Erkrankte täglich zehn Minuten inhalieren. Es sind keine Zusätze nötig. Wer möchte, kann Kamille oder ätherische Öle wie Eukalyptus ins Wasser geben, die entzündungshemmend wirken. Salz sollte nur bei Vernebelungsgeräten zum Einsatz kommen. Geeignete Zusätze erhalten Sie in der Apotheke. Dort können Sie auch das richtige Mischungsverhältnis besprechen.

Entzündete Nasennebenhöhlen
Nase zu, Kopf dicht
Schmerzen, ein dröhnender Kopf und eine laufende Nase – die typischen Beschwerden bei entzündeten Nasennebenhöhlen. Halten die Beschwerden an, leidet die Lebensqualität deutlich. Welche Behandlung hilft?
Wenn die Schleimhäute anschwellen
Nasennebenhöhlen sind luftgefüllte Hohlräume im Schädelknochen, die mit der Nase verbunden sind. Je nach Lage unterscheidet man die Stirn-, Kiefer-, Keilbein- und Siebbeinhöhle.
Bei einer Nasennebenhöhlenentzündung entzünden sich meist die beiden Kieferhöhlen, die links und rechts neben der Nase liegen. Die entzündeten Schleimhäute schwellen an und produzieren verstärkt Nasensekret. Das Sekret sammelt sich in den Hohlräumen und blockiert die Atemwege. Die Folge sind Druck und Schmerzen, die sich verstärken, wenn man den Kopf nach vorne beugt. Häufig verschlechtern sich Geruchs- und Geschmackssinn.
Eine akute Form der Nasennebenhöhlenentzündung verschwindet spätestens nach wenigen Wochen und tritt meist im Rahmen einer Erkältung auf. Eine chronische Entzündung dauert mindestens drei Monate am Stück. Sie entwickelt sich meist aus einer nicht abgeheilten akuten Form. Weitere Risikofaktoren für die chronische Form sind Allergien und eine verkrümmte Nasenscheidewand.
Behandlung braucht Geduld
Menschen mit einer Nasennebenhöhlenentzündung brauchen Geduld, denn die Behandlung ist langwierig. Antibiotika sind in der Regel wirkungslos. Abschwellende Nasentropfen oder Nasensprays lindern die Beschwerden, da sie die Schleimhäute beruhigen. Sie helfen jedoch nur kurzfristig, denn schon nach wenigen Stunden schwellen die Schleimhäute wieder an. Dieser Effekt verstärkt sich, je länger man die Nasensprays verwendet. Deshalb sollten abschwellende Nasensprays und -tropfen nicht länger als eine Woche zum Einsatz kommen.
Um die Nase bei längerfristigen Beschwerden frei zu bekommen, bieten sich Nasenspülungen und Inhalationen an. Vor allem Kochsalzlösungen schwellen die Schleimhäute ab und lösen das gestaute Sekret. Sie sind als fertige Lösungen in der Apotheke erhältlich oder mit Wasser und Salz einfach herzustellen. Eine Operation sollten Betroffene nur erwägen, wenn Medikamente nicht helfen oder die Beschwerden sehr stark sind.